1. Ziel: Die Gärten am Camenhof in Soest. Dieser ca. 1 ha große Garten wird von Hr. und Fr. Münstermann, die beide vom Gartenfach sind, gestaltet und befindet sich auf dem alten Hofgelände der Familie Münstermann. Die Fläche ist in eine Vielzahl verschiedener Gartenzimmer eingeteilt und diese wiederum sind jeweils einer Farbe gewidmet. Dabei werden vagabundierende Gartenbewohner, auch wenn sie dem Farbkonzept nicht ganz entsprechen, durchaus toleriert. So konnten wir Fingerhüte in verschiedensten Farbschattierungen in voller Blüte und beachtlicher Höhe bewundern. In den verschiedenen Gartenzimmern, die durch zahlreiche Hecken voneinander getrennt sind,  erwartete uns wieder eine Vielfalt an Gehölzen, Rosen und Stauden. Die Länge der Formschnitthecken wurde von Herrn Münstermann auf ca. 1 km geschätzt, allein hieran kann man erkennen, wieviel Arbeit ein Garten dieser Größe erfordert. In dem gelben Gartenzimmer konnten wir fantastisch reich blühende Rosen von David Austin  bewundern. Da es zu Beginn der Besichtigung einen kurzen Schauer gab, die einzige Gelegenheit des Tages, die mitgebrachten Schirme zu öffnen, mussten wir uns auf aktive Duftproben an den einzelnen Rosen konzentrieren, aber schon dieses olfaktorische Erlebnis war so stark, dass man sich gut vorstellen kann, wie einen hier bei Sonnenschein eine betörende Duftwolke umgeben muss.  Unter einem riesigen Walnussbaum, dessen Früchte außerordentlich wohlschmeckend sein sollen, erfuhren wir, dass diese Nüsse, seitdem die Großmutter sie nicht mehr für die Familie aufsammelt, nicht mehr für den Verzehr durch die Familie genutzt werden können, da zahlreiche Eichhörnchen die kompletten Ernten für sich reklamieren. Aber nicht nur Eichhörnchen, sondern auch Frösche, Libellen, Molche sowie viele verschiedene Singvögel und andere Tiere bevölkern diesen Garten. Dies konnten wir nicht nur beobachten, sondern auch deutlich hören. 

Text: Ingrid Krull

Fotos: Helmut Bender