Ein unfertiger Garten

 

Da ich nie Gelegenheit hatte, mein Biologiestudium beruflich zu nutzen, ist mein Garten

der einzige Bereich, in dem ich meine Neigung für Natur und speziell für Pflanzen und ihre Ökologie ausleben konnte.

 

Entsprechend geht die Gestaltung auch eher in Richtung Naturgarten mit einzelnen Bereichen, die ich auch mal über mehrere Jahre hinweg in Ruhe lasse.

Daneben – vielleicht auch im Gegensatz dazu – habe ich eine starke Vorliebe dafür, mit Exoten und Spezialitäten zu experimentieren.

Seit 1998 steht mir mein Haus mit Südhang-Grundstück in Siegen-Achenbach zur Verfügung. 

Nach und nach entstanden ein Steingarten – auf der Basis des bei der Hausrenovierung angefallenen Bauschutts als Drainage -, ein kleiner Teich, ein sonniges Staudenbeet, ein Schattenbereich unter dem Gebüsch an der Südseite des Grundstückes mit einer Sitzecke, die die letzte Abendsonne erhält und die als abgegrenztes Gartenzimmer vom Haus aus nicht einsehbar ist. Der Trockenbereich an der Südwand des Hauses erhielt ein Kakteenbeet, das aber mittlerweile etwas zu sehr vom Wein an der Pergola beschattet wird.


Dann aber geschah etwas was eigentlich nicht einkalkuliert war: Ich wurde älter.

Und bei diesem Prozeß stellt man schnell fest, daß man  Ruhe und Entspannung im Garten bei einem normalen Job mit viel Multitaskimg  mehr genießen kann als die notwendige Arbeit. Deshalb war es irgendwann so weit, daß ich nur noch das nötigste schaffen konnte, vor allem in dem alljährlichen einwöchigen Gartenurlaub im Frühjahr oder auch an Sonn- und Feiertagen.

 

Im Frühjahr 2016 erhielt ich dann aber die Gelegenheit, meine Arbeitszeit zu reduzieren.

Dadurch konnte ich dann vieles nachholen was vorher liegen geblieben war.

Zuerst waren Teile des Vorgartens an der Reihe, die von mir noch überhaupt keine Gestaltung bekommen hatten, die also zuerst einmal gerodet werden mußten. Dazu gehörte auch die Entfernung einiger mittlerweile etwa 20 Jahre alter wild angesamter Gehölze wie Ahorn, Hase und Hainbuche.  Eine große, erwachsene serbische Fichte hatte ich bereits 2007 gefällt, nachdem sie durch Kyrill gefährlich gelockert worden war. Deren Stumpf konne ich als dekoratives Element bei der Neugestaltung verwenden. Auf der Nordseite des Hauses gelegen, bot sich hier die Anlage eines Schattengartens an. Schwerpunktmäßig pflanzte ich hier verschiedene Hostas, ergänzt durch Farne, Gräser, Rodgersia, Heuchera und Herbstanemonen.

 

2017  begab ich mich an den mittlerweile total . überwucherten Steingarten . Bereits im Winter 2016/17 hatte ich das südlich gelegene Gebüsch gerodet, das mittlerweile den ehemals sonnigen Bereich in einen Schattenstandort verwandelt hatte. Das aber wiederum verschaffte mir von meiner Terrasse aus einen freien Blick auf die Kompostecke.  Um mir diesen Anblick etwas zu ersparen, pflanzte ich hier noch eine Hainbuchenhecke. Diese wird aber wohl noch 2 Jahre brauchen, bis sie ihren Zweck erfüllen kann.


Den Sommer verbrachte ich weitgehend damit, den zugewachsenen  Steingarten freizulegen.

Bis auf eine große Yucca, einen Acanthus und einige Widtulpen, deren Zwiebeln im Boden steckten wurde alles entfernt. Aber immerhin konnte ich noch im Spätsommer eine Trockenmauer setzen, die Fläche neu mit Kalkschotter bedecken und einige kalkliebende Steingartenpflanzen setzen.

Der Rest folgt jetzt in 2018.

 

Mittlerweile bin ich Rentner.

Was nun? Das zentrale sonnige Staudenbeet neu gestalten? Das hätte es nötig.

 

Die Holzterrasse erneuern? Das muß ich sowieso erledigen; das Material habe ich schon.